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AutorenbildNadia Caruso

Ernährung und Emotionen


Schmerzen in Nacken, Schultern, Knien oder Rücken – sie alle können Auswirkungen auf unsere Emotionen haben. Ein Grossteil meiner Klienten kommt wegen etwas, das körperlich schmerzt in die Therapie. In vielen Fällen können Behanldungsmethoden wie APM Radloff, Fussreflexzonenmassage, R.E.S.E.T., Aromatherapie usw. gute Unterstützung leisten. Manchmal wird im Verlauf der Behandlungen aber auch offensichtlich, dass es mehr braucht für Schmerzfreiheit oder Wohlbefinden im Leben.


Was hat denn Ernährung damit zu tun?


Viele von uns sind wohl damit aufgewachsen, dass Ernährung da ist, um uns satt zu machen. Wenn sie dazu noch schmeckt, umso besser! Aber mal ehrlich: Hast du dir früher viele Gedanken darüber hinaus gemacht?


Klar ist: wir brauchen Nahrung um leben zu können. Wir benötigen sie, damit wir Energie haben und sie ist für das Wachstum da. Ja, auch wenn wir ausgewachsen sind wächst in unserem Körper ständig so einiges: Haare und Nägel sind offensichtlich. Pro Sekunde sterben rund 50 Millionen Zellen in unserem Körper ab (Haut, Herz, Lungen, Darm, Hirn,….). Diese müssen ständig erneuert werden, ansonsten funktioniert das Leben nicht so toll.


Da geht es aber noch um viel mehr. Das folgende Sprichwort von Winston Churchill signalisiert dies klar und deutlich: „Man soll dem Leib etwas Gutes bieten, damit die Seele Lust hat, darin zu wohnen.“


So switchen wir auf unsere andere Ebene im Körper. Auf unser Seelenheil haben die Emotionen einen grossen, grossen Einfluss.


Von medizinischer Seite wird Ernährung oft nicht mit der körperlichen Gesundheit in Zusammenhang gebracht. Von der seelischen Gesundheit reden wir schon gar nicht. In den östlichen Ernährungslehren ist das seit immer schon «Eins». Auch bei uns ist diese Annäherung langsam ersichtlich. Gibt es doch schon einige Bücher wie «Powerfood für die Psyche» oder «Was deine Seele essen will» die von «westlicher» Seite kommen.


Wir halten uns hier weitgehend an die TCM, mit ihr kann man so vieles einfach schön und bildlich beschreiben. Wir schauen uns die fünf Elemente mit ihren emotionalen Eigenschaften an. Eine Ausgeglichenheit wäre immer der Idealfall. Eine Unausgeglichenheit kann immer in zwei entgegengesetzte Richtungen wirken – zu schwach oder extrem ausgeprägt.


Aber wie kommen diese Ausprägungen denn zu Stande? Bei der Zeugung kommen Yin und Yang der Eltern zusammen, was die Grundkonstitution ergibt. Zudem «lebt das Leben». Im Verlauf des Lebens haben wir viele Erlebnisse, machen Erfahrungen, erleben Traumas. All diese Umstände können zu emotionalen Unausgeglichenheiten führen oder sie verstärken.


Ernährung kann unterstützend dazu eingesetzt werden, um Emotionen auszugleichen. So siehst du bei den jeweiligen Elementen immer Nahrungsmittel, die sich positiv auf die jeweiligen Unausgeglichenheiten auswirken können.


Das Wasserelement mit Niere & Blase – bist du ängstlich?

Der Beginn des Lebens ist im Wasser – wir «schwimmen» 9 Monate darin. Auch unser Körper besteht zu einem Grossteil aus Wasser. Und genau dieses Wasser steht für Ruhe, Rückzug und Regeneration.


Die Nieren filtern unser Körperwasser fortlaufend, die Blase ist für die Ausscheidung des «ausgefilterten» Wassers zuständig. Funktioniert da etwas nicht so wie es sollte, kann das auf die Grundemotion des Wasserelementes schlagen: Die Angst.


Sind Nierenenergie und somit Angst im Lot, fühlen wir uns ausgeglichen und mutig. Wir verhalten uns weise, haben eine gute Antriebskraft, Willensstärke sowie Durchhaltevermögen. Wir stehen zu uns und unseren Entscheidungen. Ja, fühlen uns wertvoll, haben Urvertrauen und gehen authentisch durch’s Leben. Wir entfalten unser Potential.


Ist eine Unausgeglichenheit da, kann diese emotional folgendes mit uns anstellen:


Zu schwach ausgeprägt

Zu stark ausgeprägt

- Ängstliche Lebensführung

- Immer nach Bestätigung suchend

- Abwarten, nicht leben, alles «schlummert vor sich hin»

- Autonomie wird aufgegeben

- Es werden ständig Kompromisse eingegangen – bis zur Unterwürfigkeit

- Einfach ängstlich

- Furchtlos, draufgängerisch, vor nichts Angst haben

- Machthungrig, will Kontrolle über alles

- Hat nie genug

- Ehrgeiz ist übersteigert

- Tiefgründig, bis das Ziel erreicht ist – über alle Ebenen hinweg

Unterstützende Lebensmittel

Da die Situation bei den Nieren und ihrer Energie etwas speziell ist, teilen wir die Nahrungsmittel auch nicht in zwei Sparten auf. Nieren ausgleichen geht vor allem mit wertvollen Lebensmitteln, wie

- Eier

- Fenchel

- Hafer

- Knoblauch

- Lauch

- Marroni

- Mohn

- Nelke

- Nüsse

- Rosmarin

- Wacholderbeere

- Zwiebeln

- Algen

- Amaranth

- Buchweizen

- Cashews

- Feigen

- Johannisbeeren

- Kichererbsen

- Linsen

- Mandeln

- Oliven

- Quitten

- Spargeln



Das Holzelement mit Leber & Gallenblase – bist du wütend?

Unsere Kindheit ist vom Holzelement geprägt. In dieser Zeit erstellen wir den «Bauplan» des Lebens. Je nach Konstitution und Elternhaus kann dieser eher grosszügig oder eher eingeengt ausfallen. Die Leber steht für Freiheit und Kreativität. Ist der Raum dafür nicht da, kommt die Emotion vom Holzelement in greifbare Nähre: Die Wut.


Die Leber ist eines unserer wichtigsten Entgiftungsorgane. Klappt dabei etwas nicht so richtig, passt es schon, dass Wut und Aggressionen in den Vordergrund rücken.


Sind Leberenergie und somit Wut im Lot, sind wir flexibel, kreativ und optimistisch. Unser Leben ist voller Mut, Entscheidungen und Tatendrang gehören ganz selbstverständlich dazu.


Ist eine Unausgeglichenheit da, kann diese emotional folgendes mit uns anstellen:


Zu schwach ausgeprägt

Zu stark ausgeprägt

- Entscheidungen treffen fällt schwer

- Frustriert

- Keine Risikobereitschaft

- Nicht belastbar, Verzettelt sich, anfällig für Chaos

- Keine wirklichen Visionen, Träume oder Perspektiven vorhanden

- Emotionen können nicht gezeigt werden

- Passiv, depressiv, antriebslos

- Schnell wütend & aggressiv

- «Mit dem Kopf durch die Wand»

- Wenn’s krass ist: Neigung zu Gewalt

- Extreme Emotionsauslebung

- Hartnäckigkeit, ja Sturheit

-

Unterstützende Lebensmittel

- Bärlauch

- Essig

- Fenchel

- Huhn

- Karotten

- Knoblauch

- Lauch

- Petersilie

- Basilikum

- Koriandersamen

- Alfaalfasprossen

- Fermentiertes Gemüse

- Beeren

- Chicorée

- Kiwi

- Löwenzahn

- Sauerkraut

- Tomate

- Weizen

- Zitronensaft

- Grüne Oliven



Das Feuerelement mit Herz, Dünndarm, Kreislauf & 3E – erfreust du dich am Leben?


Die Pubertät steht im Zeichen des Feuers – dabei suchen wir nach unserer Persönlichkeit. Wie reden und lachen wir? Wie drücken wir uns aus? Als Hauptorgan ist das Herz hier der Chef und sein erklärtes Ziel sind Respekt und Toleranz.


Pro Tag pumpt das Herz mehrere 1'000 Liter Blut in den Körper. Funktioniert da etwas nicht so wie es sollte, kann das sehr schnell auf die Grundemotion des Feuerelementes schlagen: Die Freude.


Sind Herzenergie und Lebensfreude im Lot sind wir begeisterungsfähig, kommunizieren gerne und erfreuen uns auch an den kleinen Dingen des Lebens.


Ist eine Unausgeglichenheit da, kann diese emotional folgendes mit uns anstellen:


Zu schwach ausgeprägt

Zu stark ausgeprägt

- Traurigkeit und Melancholie begleiten den Menschen

- Introvertiert, (kontakt)scheu

- fühlt sich ungeliebt

- Und stellt sich lieber mal ruhig hinten an

- Selbstdarsteller, der gerne im Mittelpunkt steht

- Neigung zu Oberflächlichkeit

- Genusssüchtig

- Hysterisch & hitzig

- Oberflächlich

- Egoismus

Unterstützende Lebensmittel

- Bockshornkleesamen

- Bohnenkraut

- Buchweizen

- Curcuma

- Hafer

- Knoblauch

- Lamm

- Lauch

- Oregano

- Paprika

- Pfeffer

- Rosenkohl

- Schnittlauch

- Thymian

- Artischocke

- Chicorée

- Grapefruit

- Holunderbeere

- Radieschen

- Rucola

- Salbei

- Wassermelone

- Zitrusschalen



Das Erdelement mit Milz & Magen – machst du dir viele Sorgen?


Bereit für die Verantwortung? Dann ist das Erdelement an der Reihe und allenfalls Zeit, selbst eine Familie zu gründen. So ist die Tugend der Erde die Fürsorge.


Die Milz ist für die Umwandlung von allem zuständig, das wir aufnehmen. Funktioniert da etwas nicht so wie es sollte, kann das auf die Grundemotion des Erdelementes schlagen: Die Sorgen werden übermässig und die Gedanken drehen sich im Hamsterrad.


Sind Milzenergie und somit die Sorgen im Lot, fühlen wir uns genährt, geliebt und gepflegt. Wir können Verantwortung übernehmen, können Bindungen eingehen und Empathie sowie Mitgefühl zeigen.


Ist eine Unausgeglichenheit da, kann diese emotional folgendes mit uns anstellen:


Zu schwach ausgeprägt

Zu stark ausgeprägt

- Sich wenig (nichts) gönnen

- Fühlt sich ungeliebt – passt sich stets an

- Verantwortung übernehmen? Nein!

- Mitgefühl hält sich in Grenzen

- Möchte auf jeden Fall dazugehören und passt sich an

- Aggressionen zeigen sich bei jeder Gelegenheit….

- Gier, Gier, Gier – nie gibt’s genug!

- Helikoptereltern – überfürsorglich

- Sich für alles verantwortlich fühlen

- Über alles Kontrolle haben wollen

- Macht sich über alles und Jeden Sorgen

Unterstützende Lebensmittel

- Anis

- Datteln

- Eier

- Hirse

- Karotte

- Kartoffel

- Kokosnuss(milch)

- Kürbis

- Mais

- Süsskartoffel

- Vanille

- Zimt

- Ahornsirup

- Apfel

- Auberginen

- Avocado

- Buchweizen

- Champignons

- Leinöl

- Sellerie

- Zucchetti



Das Metallelement mit Lunge & Dickdarm – bist du traurig?


Das «Reif» werden im Leben findet im Metallelement statt – wir werden zusehends trockener und starrer. Und da passt es, dass das Metall für Disziplin, Ordnung und Struktur, ja Rechtschaffenheit steht.


Die Lungen müssen fortlaufend frische Atemluft bekommen sowie die verbrauchte Luft abgeben können. Funktioniert da etwas nicht so wie es sollte, ist das Leben schnell vorbei. Vieles im Leben kann die Grundemotion des Metallelementes auslösen: Die Trauer.


Sind Lungenenergie und somit Trauer im Lot, fühlen wir uns gerecht behandelt und erkennen die schönen Dinge im Leben. Wir verhalten uns ehrlich, haben eine gewisse Disziplin und können gut mit Werten umgehen sowie unsere Handlungen reflektieren.


Ist eine Unausgeglichenheit da, kann diese emotional folgendes mit uns anstellen:


Zu schwach ausgeprägt

Zu stark ausgeprägt

- Das Gefühl von schuldig fühlen ist sehr präsent

- Dinge loslassen ist sehr schwer/unmöglich

- Es findet ein Empfindungs- & Verhaltenschaos statt

- Alles ist so «kläglich»

- Kontakte geben oft Probleme

- Da sind pedantische Zwänge vorhanden

- Nachtragende Gedanken & Gefühle

- Unterdrücken von Emotionen

- Sich an Trauer festhalten

- Niemanden an sich ran lassen

Unterstützende Lebensmittel

- (Frühlings-)Zwiebel

- Curry

- Hafer

- Ingwer

- Kardamom

- Liebstöckel

- Lorbeer

- Meerrettich

- Nelke

- Schnittlauch

- Birne

- Kaninchen

- Kohl

- Koriander

- Pfefferminze

- Radieschen

- Rettich


Und nun – wie weiter?


Nachdem du bis hierhin gelesen hast, hast du dich allenfalls an verschiedenen Orten erkannt. Niemand ist oder hat nur das Eine – wir sind komplexe Wesen, die aus einer Mischung aller Elemente bestehen. Jeder hat seine ganz individuellen Ausprägungen, die sich aus den «Genen» ergeben haben und sich laufend durch die Lebenserfahrung verändern können.


Die angegebenen Lebensmittel sind eine kleine Auswahl, wie man seine Emotionen beeinflussen kann. Findest du bei dir eine spezielle Ausprägung, so integriere doch einige der angegebenen Esswaren in deinem Ernährungsplan. Die Meinung ist nicht, dass du nur noch diese Lebensmittel isst! Es ist wie bei allem: Ausgewogenheit ergibt Balance oder etwas plakativer ausgedrückt: Die Menge macht das Gift.


Zudem erachte ich als wichtig, dass wir uns nicht stur in diesen fünf Elementen bewegen. Alles Beschriebene bringt nichts, wenn es nicht auf der Ebene des guten Willens, bzw. guten Gefühls geschieht. Gesund essen ist super – perfekt ist es erst, wenn wir mit Freude essen. Das was Spass macht tut uns gut.


In diesem Sinne: Viel Freude beim emotionalen Essen!

Nadia


Quellen:

· Meridiane - Landkarte der Seele von Mike Mandl

· Das Grosse Handbuch der Chinesischen Ernährungslehre von Manuela Heider de Jahnsen

· Emotionen und Organfunktionen aus Sicht der TCM – Facharbeit Petra Fichtiger, Juni 2008




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